Lysander
Heute ist etwas anders.
Nicht weil der Tag anders ist - er hat angefangen wie jeder andere auch - sondern weil mich beim Aufstehen eine SMS begrüßt. Verwundert sehe ich auf die Uhr. Mal wieder zu wenig geschlafen - um elf war Schluss mit der Konzentration und ich bin schlafen gegangen, und jetzt ist schon wieder fünf Uhr am Morgen.
Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und sehe auf mein Handy. Vaters Nummer. Schnell öffne ich die Nachricht. 'Du musst einen Urlaub antreten, ich bin verhindert. Reagierst du nicht darauf, werde ich dir die entstehenden Kosten in Rechnung stellen. Es geht heute los, ich lasse dir die Unterlagen zukommen.' Um drei Uhr morgens hat er mir das geschrieben. Ganz schön spät, selbst für seine Verhältnisse. 'In Ordnung', schreibe ich zurück. 'Ich werde mich so gut es geht um den Job kümmern.' Das wird sowieso ein Problem werden, aber neben mir wurde ein zweiter Klavierspieler angestellt, der sehr viel mehr Erfahrung in Sonetten hat als ich. Der kann sich ruhig in das Orchester eingewöhnen und ein paar Konzerte mitmachen.
Statt ans Klavier zu gehen, wie ursprünglich geplant, nehme ich das Handy und rufe damit Lilly an, unsere Dirigentin, die gleichzeitig auch die Organisation macht. "Hi, Lilly", grüße ich sie und gehe in die Küche, wo ich mich hinsetze. "Lysander hier. Es tut mir sehr leid sagen zu müssen, dass ich mich für eine Weile entschuldigen muss. Mein Vater hat mich beauftragt seinen Urlaub selber zu nutzen und -"
Sie unterbricht mich. "Und du möchtest ihm nicht widersprechen. Dann werde ich das so weitergeben ... Allerdings wird der Vertrag dann umgestaltet. Wir werden dich als Partner behandeln, nicht als Angestellten, was dir deutlich mehr Freiheit gibt, allerdings kommt einiges an Mehrarbeit auf."
Ich lächle ein wenig. "Das ist das geringste Problem."
"Außerdem wirst du nicht so selbstverständlich Geld von uns bekommen. Du bekommst eine Beteiligung bei Konzerten, bei denen du dabei bist, ansonsten bleibt es bei einer Aufwandsentschädigungen fürs Üben im Orchester und die Probenzeit, die wir für angemessen halten."
Ich nicke gelassen. "Das klingt doch hervorragend."
Wir reden noch ein wenig, dann lege ich auf und lege das Handy weg, bevor ich mich ans Packen mache. Die Pullis sind schnell eingepackt, ebenso das festlichere Outfit, bevor ich T Shirts und Hosen hinzufüge, dabei gehe ich wie immer sehr systematisch und geordnet vor. Ins Bad gehe ich als nächstes; Mundwasser, Zahnputzzeug und Make Up sind auch schnell drin. Vater meint, ich wäre eitel, aber ohne kommen nach Nächten ohne viel Schlaf jedes Mal Kommentare zu meinem Aussehen, deshalb nutze ich es nur zum Abdecken. Den Rasierer benutze ich noch einmal, bevor auch er eingepackt wird.
Ein paar Bücher zum Klavierspielen kommen auch rein, ebenso der Übungsordner mit den Notenblättern. Nach einer kurzen SMS zu meinem Vater geht es dann ab zum Wagen.
Während ich aus der Ausfahrt und dann auf die Straße fahre, bleibe ich recht konzentriert, aber bei der Landstraße, die sich kurz darauf anschließt, kommen meine Gedanken ins Laufen. Warum wollte mein Vater, dass ich den Urlaub antrete, wenn er doch den Termin wusste? Und warum droht er mir, damit ich dahin gehe? Die letzten Male bin ich immer zuverlässig gewesen und habe zugesagt. Fast wirkt es, als ob er gerade mich da haben wollte ... Das wirft die nächste Frage auf: warum ich und nicht Jillian? Weil ich es laut ihn nicht auf die Reihe kriege?
Halt, Stopp. Ich kriege es nicht auf die Reihe, das ist Fakt. Und was ich mir da zusammenreime, macht nicht einmal wirklichen Sinn.
Ich seufze und greife nach vorne, um die CD anzuschalten, die ich sowieso immer drin habe. Leise rieselt die Musik durch den Wagen.
Mal sehen, wie das Hotel so sein wird.
Die Fahrt dauert nicht besonders lange. Eigentlich hätte ich auch mit öffentlichen Vekehrsmitteln fahren können ... Vielleicht sogar mit dem Fahrrad. Egal. Dann hab ich das Auto zumindest da, um Jillian notfalls abzuholen.
Ich fahre gerade ein wenig zu schnell durch Miami, als jemand vor mir auf die Straße stolpert und ich eine Vollbremsung machen muss. Ruckartig gehe ich voll in die Eisen, hupe und versuche den Wagen quer zu lenken. Die Person sieht eher so aus, als wäre sie nicht ganz bei Sinnen, also nehme ich das Warndreieck und stelle es weit entfernt auf die Straße, bevor ich zu der jungen Frau gehe.
"Ist mit Ihnen alles in Ordnung?", frage ich sie besorgt.
"Nein, nicht wirklich", murmelt sie. "Aber was geht Sie das an? Sie sind doch nur ein reicher Schnösel."
Ich lächle ein wenig. "Man hat mir schon schlimmeres an den Kopf geworfen. - Kommen Sie, ich nehme Sie mit."
Misstrauisch sieht sie mich an. "Und dann verliere ich meine Jungfräulichkeit?"
Das bringt mich zum Grinsen. "Nein", erkläre ich. "Ich bin auf dem Weg zu einem Termin, ein Abstecher im Wald wäre zu zeitaufwändig - und würde sich doch auch nicht gehören."
"Ich habe eine Waffe", warnt sie mich, steigt dann aber ein.
"Ich muss nur kurz das Warndreieck mitnehmen", erkläre ich und jogge zu dem Plastikteil, bevor ich es in den Kofferraum stecke und mich nach vorne setze, wo sie auch sitzt. "Wo möchten Sie denn hin?"
Sie nennt mir die Adresse; überraschenderweise ist es dieselbe zu der ich auch unterwegs bin. "Dann haben wir das gleiche Ziel", stelle ich fest und gebe auf der Landstraße ein bisschen Gas.
Nach zehn Minuten einträchtigen Schweigens kommen wir an und ich parke den Wagen auf einem sehr gepflegten Kiesparkplatz. "Da wären wir, denke ich", meine ich und stelle die Musik ab, bevor ich aussteige. Meine Mitfahrerin hat es sehr eilig ebenfalls rauszukommen und flüchtet danach regelrecht ins Haus.
Verwundert sehe ich ihr nach und zucke dann mit den Achseln, bevor ich mir den Koffer schnappe und ebenfalls reingehe.
Drinnen hängt zuerst ein großer Spiegel, vor dem ich erst mal meine Haare richte. "Schon wieder völlig verlottert siehst du aus, mein Sohn", würde Vater sagen und missbilligend mit der Zunge schnalzen. "So habe ich dir das nicht beigebracht."
Ich richte ein wenig die Kleidung und sehe mich dann nach jemandem um, der meine Anmeldung bearbeiten kann.

Emilia Brandon

Ich liege am Surfbrett, die Sonne brennt auf meiner Haut und meine Schwester schwimmt neben mir ein paar Runden im Wasser. Es ist ein wirklich schöner Urlaubstag. Meine Eltern bereiten gerade das Mittagessen vor und ich schloss kurz die Augen. PLÖTZLICH macht es es einen lauten Knall und eine Welle drückt mich under Wasser, vergebens versuche ich mich wieder an die Oberfläche zu kämpfen. Mir wird schwarz vor Augen und ich höre nur wie jemand meinen Namen schreit "Emilia, Emilia" "Aufwachen Emilia, Aufwachen!" Ruckartig öffnete ich meine Augen und setzte mich mit einen Schwung aufrecht ins Bett. Meine Atmung ging sehr schnell und das Bett war völlig nass vor lauter Schweiß. Meine Mutter sitzt neben mir und versuchte mich zu beruhigen "Es war nur ein Traum, es war nur ein Traum" flüstert sie mir immer wieder ins Ohr.
Als ich mich wieder beruhigt habe, machte ich mich fertig und ging in die Küche hinunter. Mein Vater und meine Mutter warten bereits auf mich, sie saßen beide mit ernsten Blick auf der Küchenbank und sahen mich an. "Ist irgendwas?" Fragte ich etwas nervös. Meine Eltern erklärten mir das ich eine Auszeit brauchen würde. Gespannt hörte ich Ihnen zu wie sie mir etwas über Schlafstörungen, Sommercamps, Freunde finden und noch so einen Blödsinn erzählten. Als sie endlich fertig waren fragte ich sie ganz trocken "und was genau wollt ihr mir damit sagen?!?" Meine Mutter legt einen Umschlag auf den Tisch "Du machst jetzt einmal Urlaub, vielleicht hilft es ja und deine Schlafstörungen werden besser" erschrocken sah ich sie an" was ihr schenkt mir einfach so einen Urlaub, für mich alleine?" Mein Vater versicherte mir, dass das eine gute Idee wäre mein Selbstvertrauen zu stärken. Nach ein paar kleinen Diskussionen plante ich schon im Gedanken was mich alles erwarten wird. Zum Abschluss umarmte ich meine Eltern und bedankte mich bei ihnen.
Voller Vorfreude sprinte ich in mein Zimmer und holte den großen Koffer unter meinem Bett hervor, ein bisschen früher hätten sie mir schon Bescheid sagen können, denn der Flug nach Miami geht schon in 10h und ich bin überhaupt nicht vorbereitet. Meinen Kulturbeutel füllte ich mit den wichtigsten Sachen (Duschgel, Shampoo, Zahnbürste, Zahnpasta, Schminkzeug...). Meine Kleidung lege ich schön zusammengelegt in den Koffer. Zum Schluss kommen noch sämtliche Schuhe und Krimskrams in den Koffer. Wahrscheinlich hab ich wieder viel zu viel eingepackt aber man kann ja nie wissen.
Nach ca 7h war ich fertig und gesellte mich zu meiner Familie, die dabei war das Auto einzuräumen.
Natürlich begleiten sie mich alle bis zum Flughafen. Die Autofahrt verlief ruhig und wir kamen pünktlich, 2h vor Abflug, am Flugharfen an. Nun war es soweit, das erste mal flog ich alleine mit dem Flugzeug und das erstemal war ich für längere Zeit von meiner Familie getrennt. Beim Abschied konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten, meine kleine Schwester umarmte mich ein letztes mal und ich machte mich auf den Weg durch die Sicherheitskontrolle.
Jetzt war ich auf mich alleine gestellt, ein komisches Gefühl machte sich in meinem Magen breit. Nach ein paar tiefen Atemzügen fühlte ich mich etwas besser und machte mich auf den Weg zum Gate.
Der Flug war sehr anstrengend, erst nach 8h kam ich in Miami an. Der Zwischenstopp in Detroit von 30 Minuten war auch unnötig, dachte ich mir. Mein Koffer kam als erster über das rollfeld, schnell schnappte ich ihn mir und ging zum ausgang. Überrascht sah ich einen älteren Mann, der ein Schild in der Hand hielt auf dem mein Name stand. Etwas zurückhaltend ging ich auf ihn zu "wilkommen, sind sie Emilia Brandon aus Seattle?" Fragte mich der Mann mit einer sehr Sympathischen Stimme. "Ähm ja, ja das bin ich" lächelte ich ihn an. "Ich bin Georg, ihr Fahrer. Ich bring sie zu ihrer Villa" sprach er und nahm mir meinen Koffer ab. "Danke schön" sagte ich und folgte ihm wortlos.
Die Autofahrt verlief ruhig und nach ungefähr 40 Minuten blieb Georg vor einer traumhaften Villa stehen. "Hier sind wir" lächelt er mich an und öffnet mir die Tür. Sprachlos stieg ich aus und sah mich um. "Das kann doch nicht war sein" schockiert stand ich da "und wir sind hier sicher richtig?" Fragte ich Georg der nur nickte und mir den Koffer in die Hand drückt. "Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt Miss. Brandon" der Fahrer verabschiedet sich bei mir und fuhr die Straße hinunter. Langsam ging ich mit meinen Koffer in den Eingangsbereich der Villa. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus, deshalb bemerkte ich erst gar nicht, dass sich zwei weitere Personen im Foyer befanden. Als ich die beiden sah zuckte ich kurz zusammen "Ähm, sor.., sorry, Hallo" stotterte ich. Mein Gesicht verfärbte sich leicht rot. Schüchtern stellte ich mich auf die linke Seite des eingangs und wartete, bis jemand kommt und mir weitere Details über meinen Urlaub mitteilt.

Lysander
Ich will gerade beschließen, die Noten konzentriert durchzulesen, um wenigstens zu etwas zu kommen, als eine weitere junge Frau reinkommt, die allerdings nicht finster daher kommt wie meine Begleitung im Auto, sondern leicht nervös. "Hallo", murmle ich leise und sehe kurz zum Fenster. "Sie wissen nicht zufällig, wo man sich hier anmeldet?" Sofort beiße ich mir auf die Zunge und kneife die Augen zusammen. "Tut mir leid, ich bin normalerweise nicht so unhöflich. Cassèas mein Name, Lysander. Mein Vater wollte, dass ich den Urlaub, den er gewonnen hat, nutze, und hat ihn mir zur Verfügung gestellt."
Jetzt kommt auch die andere junge Dame her, die bei genauerer Betrachtung einige Narben an den unbedeckten Armen hat. Hat sie sich selbst verletzt? Und sie ist schmal. "Sie reden sowas von geschwollen", wirft sie mir vor.
Ich schlucke etwas. "Ich komme aus einer - akademischen Familie", erkläre ich. "Sagt man nicht von solchen Leuten, dass sie geschwollen reden?"
"Und bei Leuten, die im 17. Jahrhundert hängen geblieben sind", bestätigt sie.
Ich zucke die Achseln. "Bei der Arbeit muss ich mich stets präzise ausdrücken", Versuche ich es weiter.
"Ja, ich vergaß, Sie Politiker. Ich wette, Sie sind gegen das Waffengesetz? Pech gehabt, unsere Verfassung sichert uns das Recht auf eine Waffe."
Ich lächle und muss fast ein wenig lachen. "Nein, in meiner Position entscheidet man nicht viel. Ich arbeite als Pianist in einem Orchester."
Sie hebt eine Augenbraue. "A-ha", bemerkt sie dann und verschränkt die Arme vor der Brust. "Ich bin Cassiopeia Eloise Cenay. Aber nennen Sie mich Cassy."
"Guten Tag Cassy", begrüße ich sie. "Ich hoffe, es geht Ihnen gut?"
"Mir geht es NIEMALS gut", erklärt sie mir. "Wenn wir miteinander auskommen wollen, müssen Sie wissen, dass das die einzige Frage ist, die tabu ist. Es wird nicht nach meiner Laune gefragt. Denn dann bekommen Sie immer nur die gleiche Antwort."
Offenbar habe ich sie beleidigt, denn sie wendet auf den Fersen und geht weg.
"Hab ich was Falsches gesagt?", frage ich die gerade erst angekommene Frau.
Ich kann die Antwort schon riechen; fast spüre ich das Telefon in der Tasche vibrieren. Beruhige dich, Ly. Er ist nicht hier. Er kann davon nicht wissen.
Stopp. Das weiß ich nicht. Vielleicht weiß er ja davon? Zuzutrauen wäre es ihm, dass er mich abhört.

Emilia Brandon

Ich musterte kurz die beiden, als sich der junge Mann zu mir wendet und mich fragt ob ich mich hier auskenne "Ähm nein, ich habe keinen Ahnung wo die Anmeldung ist, ich bin selbst auf der Suche danch" erklärte ich und lächelte ihn freundlich an. Bevor ich mich vorstellen konnte, entschuldigt sich der junge Mann bei mir, dass er so unhöflich ist und sich nicht vorgestellt hat. Nachdem er sich vorgestellt hat sah ich in an "ich bin Emilia B...." Bevor ich ausreden konnte kam das Mädchen auf zu uns und unterbrach das Gespräch. Sie fing an sich über den Jungen zu beschweren, nur weil er etwas gehobener redet und sich benahm muss er nicht gleich ein Schnössel sein. Bei dem Gespräch der beiden verdrehte ich einfach nur die Augen und machte es mir in meinen Gedanken Gemütlich, den ich hatte keine Lust mit den beiden zu streiten.
Irgendwie kommt mir das hier seltsam vor, es sind zwei weitere Leute in dieser Villa, die anscheinend einen Urlaub von ihren Eltern geschenkt bekommen haben. Vielleicht ist es ja nur ein Zufall aber die Villa sieht nicht gerade wie ein Hotel beziehungsweise wie eine Unterkunft für mehrere fremder Menschen aus. Diese Villa sieht eher wie ein Familienhaus aus oder eine WG für Freunde.
Lysander sah mich erwartungsvoll an , doch ich hab keine Ahnung was gerade passiert ist, den ich war sehr in meine Gedanken vertieft, deshalb zuckte ich einfach mit den Schultern.

Lysander
Und jetzt habe ich die andere Frau auch erfolgreich zum Verstummen gebracht.
Tief seufze ich und sehe aus dem Fenster. "Es tut mir leid", murmle ich, ganz leise nur. "Vater hat recht. Ich bin sozial gesehen einfach unfähig."
So ist das ja auch. War es immer und wird wohl auch immer so sein.
In meinem Handy piept es. Seufzend nehme ich es raus.
'Du hast meine Anweisungen befolgt. Gut gemacht. Wir hören uns morgen, ich werde persönlich vorbeikommen.'
Ich hebe eine Augenbraue. 'Gibt es einen bestimmten Grund?', will ich wissen, bevor ich das Gerät wegstecke.
Kurz sehe ich zu Cassy rüber, die es sich auf einer Couch gemütlich gemacht hat und dabei seltsam steif wirkt. Mhm, vielleicht hat sie schlecht geschlafen oder so, denke ich, bevor ich wieder zu Boden sehe.

Emilia Brandon

Warum entschuldigt er sich jetzt bei mir?! Er hat doch gar nichts falsch gemacht. Ich hab doch nicht aufgepasst, ich atme kurz tief durch "Dir muss es nicht leid tun, du hast nichts falsch gemacht" sagte ich zu ihm. "Ich hab nicht aufgepasst was ihr beide miteinander gesprochen habt, ich hab mich etwas zu tief in meine Gedanken verkrochen" gestand ich ihm schüchtern und mit leiser Stimme. Er sah auf sein Handy und schrieb eine Nachricht an irgendwen.
"Ich bin auch nicht besonders gut darin mit anderen Leuten zu sprechen und soziale Kontakte zuknüpfen" gestand ich ihm. Ich hab keine Ahnung warum ich das gesagt habe. Ich stecke meine Hände in die Jackentaschen und spüre wie mein Kopf leicht rot anlief, warum muss mir das immer passieren wenn ich mit anderen spreche, vor allem bei Jungs.

Lysander
Ich lächle ein wenig, als sie erzählt, dass es ihr sozial gesehen auch nicht leichtfällt. "Dann haben wir also eine Gemeinsamkeit", stelle ich genauso leise wie zuvor fest.
Weiter komme ich nicht, da mein Handy wieder klingelt. Ich sehe kurz auf die Nummer, dann gehe ich ran. "Jillian", grüße ich meine Schwester.
Sie lallt mir irgendwas entgegen.
"Du hast getrunken", bemerke ich und runzle die Stirn, als ich versuche aus ihrem Reden schlau zu werden. "Hör zu, ich schicke Rick zu dir. Ich denke, du bist wieder bei Cesar?"
"Ja", murmelt sie und lallt dann wieder unverständliches Zeug.
"Jillian, Versuch bei Bewusstsein zu bleiben. Ich rufe Rick an, der soll eine Waffe mitnehmen. Mit sowas kennt er sich aus, er war schon mal beim Militär. Ich ruf dich morgen nochmal an." Mit den Worten lege ich auf und schreibe Rick eine SMS, dass er meine Schwester - mal wieder - abholen soll. Kurz darauf kommt eine Bestätigung, dass er auf dem Weg ist.
"Ich hatte nie wirklich die Notwendigkeit zur großen Kommunikation", gebe ich zu. Das ist auch besser so, würde mein Vater jetzt sagen. "Ich übe mein Spielen zuhause, rede vielleicht Mal mit dem Dirigenten und habe meine Begleitung im Alltag, meistens auch wenn ich Hilfe brauche. Und dann sind natürlich mein Vater und Jillian." Ich seufze tief und schüttle den Kopf.

Emilia Brandon

"Anscheinend" sagte ich lächelnd und schon wieder klingelt sein Telefon. Er ist anscheinend ein sehr gefragter Mann aber langsam wird das nervig wenn jemand die ganze Zeit telefoniert und Nachrichten schreibt während einem Gespräch. Ich lasse mir, so gut es geht, nichts anmerken und lausche seinem Gespräch. Ich bekomme zwar nicht alles mit, nur ein paar Ausschnitte, aber das was ich höre -betrunken- -Waffe- -bei Bewusstsein bleiben-, das macht mir ein bisschen Angst, deshalb mache ich eine kleinen Schritt zurück. Als er fertig ist mit dem Gespräch wendet er sich wieder an mich und erzählt mir irgendetwas über seinen Beruf. Anscheinend hat sein Beruf etwas mit Musik zutun. "Was genau machst du?" Fragte ich ihn da ich etwas verwirrt war. Dann viel der Name, Jillian, wahrscheinlich seine Mutter oder seine Schwester aber darauf möchte ich nicht genauer eingehen denn er wirkte nicht sehr erfreut als er die beiden erwähnte.

Lysander
Sie fragt, als was ich denn arbeite. "Ich lebe meinen Traum", erkläre ich schlicht und lächle dabei. "Aktuell spiele ich Klavier in einem Orchester, das heißt Two Steps From Hell. Wir machen Filmmusik und ich fühle mich sehr wohl dort. Alle zwei Wochen einen Auftritt, manchmal außerhalb der Staaten, täglich Proben .... Das ist mehr oder weniger mein Leben." Meine Stimme nimmt fast automatisch einen sanften Ton an und ich lächle zufrieden. "Wohl eher wie ein Schaf", höre ich Vaters Stimme in meinen Gedanken. "Wisch dir dieses selbstzufriedene Grinsen aus dem Gesicht. Ja, du hast einmal nicht komplett versagt, aber das ist noch lange kein Grund zur Freude." Sofort ziehen sich meine Augenbrauen zusammen und ich bemühe mich um eine starre Miene. "Tut mir leid, ich sollte nicht so selbstsüchtig nur von mir reden. Wie heißt du denn?" Aufmerksam sehe ich sie an.

Emilia Brandon

Aufmerksam höre ich ihm zu. Man kann ihm richtig ansehen wie sehr er das spielen und seinen Job mag, allein schon seine Mimik und seine Stimme verändert sich sofort, im positiven Sinne. "Dann bist du sicher viel herum gereist oder?" Fragte ich ihn. So eine Arbeit währe nichts für mich, wie es sich anhört verbringt er die meiste Zeit nur am Proben und lernen. Ich bin eher der Mensch, der viel mit seiner Familie verbring und in der Freizeit so gut wie möglich in kein Schulbuch reinschaut.
Am Ende von seiner Erzählung verändern sich seine Gesichtszüge stark, vom netten höflichen Jungen zu einen ernsten Mann. Hab ich jetzt was falsch gemacht oder denkt er gerade an etwas anderes, keinen Plan einfach ignorieren, denke ich mir.
"Nein, nein, kein Problem, ich höre gerne anderen Menschen beim reden zu" sagte ich ihm und versuche nicht all zu nervös zu klingen. "Ich heiße Emilia Brandon aber Milli reicht vollkommen" beantwortete ich ihm seine Frage.

Lysander
"Ja", meine ich lächelnd. "Ich war in fast jedem europäischen Land. Frankreich, Niederlande, Dänemark, Deutschland war bisher jedes Jahr mit dabei ... Das war unvergesslich. Sie hat dort Orchester mit großartiger Akustik und einem tollen Publikum. Auch wenn ich es mehr begrüße hier zu spielen, ist es - das Ausland hat einfach seinen eigenen Reiz", erkläre ich ihr.
Dann erklärt sie mir, dass sie gerne zuhört und kein Problem damit hat. "Es ist dennoch ein Problem", murmle ich. "Ich bin viel zu egozentrisch und neige dazu, mich um einiges größer zu reden, als ich bin. Das wird dir bald auch auffallen, mein Leben ist gar nicht so besonders. Hier gibt es nicht so viel zu sehen."

Emilia Brandon

"Das ist ja richtig cool, ich liebe es zu reisen. Früher bin ich mit meiner Familie viel herum gereist, meistens aber nur in Amerika" kurz ließ ich die schönen urlaubsbilder in meinem Kopf Revue passieren, als ich wieder an den einen Tag dachte zuckte ich kurz zusammen und Strich mit der Hand über meinen Oberschenkel. Ich trage nurnoch kurze Hosen und Röcke die meine Narbe verdecken, ich spreche sehr ungern darüber.Du musst das einfach vergessen Milli, einfach vergessen, sagte ich mir immer wieder im Gedanken und konzentriere mich wieder auf Lysander. "Ja das kann zu einem Problem werden, wenn zu selbstsüchtig ist" sagte ich etwas zu trocken. Selbst ich war sehr überrascht über meine Aussage. "Sorry, das wollte ich nicht sagen" versuchte ich mich nervös zu korrigieren. "Eigentlich wollt ich sagen das man alles irgendwie ändern kann" versuchte ich mich zu verbessern.

Lysander
Sie erzählt mir von ihren Reiseerfahrungen und dass sie bisher nicht aus den USA rausgekommen ist. "Willst du mal mitkommen?", frage ich sie spontan. "Das nächste Mal Europa ist Dänemark, glaube ich, dort gibt es schönes Meer und raues Wetter. Das Design der Häuser ist schön und die Halle hat eine tolle Akustik." Dann redet sie davon, dass es gut vorkommen kann, woraufhin ich sofort nicke. Bei ihrer Entschuldigung darauf lächle ich ein trauriges Lächeln und schüttle den Kopf. "Nein, ich weiß schon, dass ich mich falsch verhalten habe. Ich bin einfach zu großspurig und gebe gern zu sehr mit mir selbst an und rühme mich mit dem bisschen, was ich erreicht haben mag." Kurz sehe ich ihr in die Augen und dann wieder auf den Boden. "Es tut mir leid." Dass selbst ihr es auffällt, sie, die mich gar nicht wirklich kennt, versetzt mir einen Stich. Ich bin - ich krieg es einfach nicht hin! Und mein Versuchen ist wohl mehr als halbherzig, sonst wäre es ihr wohl nicht aufgefallen. Betrübt sehe ich aus dem Fenster hinter ihr.

Emilia Brandon

Skeptisch sah ich ihn an, ich kenne ihn keine 30 Minuten und schon läd er mich zu einer Reise nach Europa ein "Ähm, okay ich werd's mir mal überlegen" versuchte ich irgendwie die Frage zu umgehen. Es hört sich zwar alles sehr schön an, außer das Meer, aber ich fahre sicher nicht mit einem fremdem Mann nach Europa. "Trotzdem nochmal Sorry, ich wollte dich nicht persönlich angreifen" entschuldigt ich mich nochmal.
"Und was machst du sonnst noch so außer zu Proben und auf Konzerten zu spielen?" Fragte ich ihn um das Gespräch in eine etwas andere Richtung zu lenken.

Lysander
Sie ist gekränkt von mir.
Verdammt, ich hätte nicht so großkotzig von mir selbst reden sollen, dann wäre das auch besser gelaufen.
Sie betont, dass sie mich wirklich nicht beleidigen wollte. "Nein, du hast ja nur die Wahrheit gesagt", meine ich leise, nachdem sie ausgeredet hat.
Dann möchte sie wissen, was ich sonst so mache. "Ich spiele viel auf dem Klavier", meine ich. "Manchmal helfe ich auch Studenten der Musik, ihre Stücke besser zu lernen. Ich versuche Jillian aus dem größten Ärger raus zu halten. Sonst - naja, was halt biologisch notwendig ist - essen, schlafen, trinken, ein bisschen joggen - und vor zwei Wochen habe ich mit dem Rauchen angefangen." Gerade jetzt wo ich darüber nachdenke, bin ich nicht abgeneigt, es zu tun. Dieser Stress ... "Das ist mein zweites großes Laster."

Alexandra Máiréad 'Lexi' Ryan

Der heutige Tag hatte eigentlich ganz normal gestartet, nachdem ich um 6 Uhr morgens aufgewacht war, bin ich sofort aufgestanden, hatte mir Sportsachen angezogen, meine Haare zu einem Zopf gebunden und war erstmal eine Runde joggen gewesen. Nach dem Joggen hatte ich mir zum Fühstück ein Toast ein Glas Smoothie und eine Tasse Kakao gemacht und frühstückte ich in Ruhe. Anschließend nahm ich meine bereits gepackte Trainingstasche genommen und mich auf den Weg zur Ballettcompany gemacht. Dort hatte wie jeden Tag das gewohnte Training gestartet, bevor es mit den Proben für das bevorstehende Stück folgen würden, denn bis zu Premiere war nicht mehr viel Zeit. Doch mitten in der Probe wurde ich vom technischen Leite mit einem Handzeichen von der Bühne gerufen und dann wurde mir ein Telefon angegeben, am anderen Ende waren meine Eltern. Ich war innerlich ein wenig wütend, sie wussten genau das ich im Moment Probe hatte. Sie wussten eigentlich auch wann ich Pause hab, hätten sie nicht dann anrufen können "Hallo Mum, was gibt denn, wenns geht die Kurzfassung ich bin mitten in der Probe" sagte ich zu ihr "Wir haben Urlaub für dich gebucht, da du deinen Urlaub ja selten nimmst und du dringend mal wieder Urlaub gebrauchen könntest und mal aus deiner Umgebung raus musst und unter andere Leute, haben wir das jetzt für dich in die Hand genommen. Nach deinem Training hast du 1 Stunde Zeit um deine Sachen zu packen, dann holen wir dich ab und bringen dich zum Flughafen. Und bevor du protestierst wegen des Ballettstücks, es ist alles schon mit dem Leiter der Company abgesprochen" ich stöhnte, meine Mutter kannte mich genau, ich hätte wegen der Show einspuch erhoben und das sie hinter meinen Rücken alles mit dem Leiter geregelt hatten ärgerte mich noch mehr."Ich werde bereit sein" grummelte ich ich und legte auf. Dann wartete ich auf den Richtigen Moment und betrat wieder die Bühne. Nach dem Training begab ich mich nach Hause und suchte im Keller meinen Koffer und fing in meiner Wohnung an zu packen. Zu erst einiges an Klamotten, dann die wichtigsten Kosmetikartikel. Dann packte ich noch ein Paar Sportleggings, Tops, Die Ballettschuhe, die Spitzenschuhe und meine Laufschuhe. Nachdem der Koffer gepackt und geschlossen war, nahm ich mir Frische Kleidung aus meinen Schrank und ging duschen. Als ich geduscht hatte mich angezogen und die Haare geföhnt hatte, klngelten auch schon meine Eltern. Ich mache ihnen auf. Nach einer kurzen Begrüßung nahm mein Vater meinen Koffer und sie fuhren mich zum Flughafen nach Dublin. Dort gaben sie mir das Flugticket und alles nötige was ich noch brauchte. Ich verabschiedete mich kurz von ihnen dann checkte ich ein und die Reise begann. Während des Fluges hörte ich Musik. In Florida gelandet, holte ich meinen Koffer vom Band und in der Empfangshalle enteckte ich ein Schild auf dem mein Name, der Mann der es hochhob war wohl der Fahrer der mich zum Zielort bringen würde. Er führte mich zu einem Auto und fuhr mich zum "Urlaubsort" den meinen Eltern gewählt hatten. Dort angekommen, fragte ich den Fahrer ob das wirklich der richtige Zielort war, als dieser es bejate ging ich etwas verunsichert auf die Villa zu und betrat das Haus. Ich sah mich um. Was hatten meine Eltern da für einen Urlaub für mich gebucht. Drinnen sah ich das ich nicht die erste war. Ein junger Mann und zwei junge Frauen, alle ungefähr in meinem Alter standen dort.

Emilia Brandon

Er versuchte noch immer mir zu erklären das ich nichts falsch gemacht habe und er das Problem währe. "Musik ist wirklich dein Leben " sagte ich erstaunt und hörte ihm aufmerksam zu. "Wenn ich fragen darf, wer ist Jillian?" Fragte ich vorsichtig, da er jedes mal seine sti Mund änderte wenn er ihren Namen erwähnt. "Also das mit dem Rauchen kannst du gleich wieder aufhören, so etwas ungesundes und schädliches zu machen ist nicht besonders schlau. Dein Körper hat etwas besseres verdient als an Lungenkrebs zu sterben" ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und sah ihn leicht verärgert an. Mein Vortrag war vielleicht etwas übertrieben aber ich stehe trotzdem zu meiner Meinung. Rauchen ist schädlich für den Körper und für die Umwelt. "Also Sport mach ich auch sehr gerne" versuchte ich das Thema wieder auf ein normales Gespräch zu lenken. Mit einem leisen quietschen ging die Eingangstür auf und ein Mädchen betrat die Villa, kurz musterte ich sie, danach wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder Lysander zu.

Lysander
Auch mir fällt die junge Frau auf, die ins Haus marschiert kommt, und nicke ihr kurz zu. "Guten Tag", Grüße ich sie bloß und wende mich dann wieder Emilia zu.
"Jillian ist meine Schwester, und sie ... hatte es nicht besonders leicht im Leben. Sie ist mit einem gesuchten Straftäter zusammen und lässt da leider nicht so gut mit sich reden." Ich seufze tief. "Mein Telefonat vorhin - da hat sie mich angerufen und ist betrunken gewesen. Das passiert häufiger, dann nehme ich sie normalerweise in meine Wohnung und mache ihr am nächsten Morgen ein Frühstück." Besser gesagt, ich lasse es machen. "Stopp. Rick macht es ihr. Das ist mein Unterstützer im Haushalt und wenn ich mal eine starke Schulter brauche. - Und bei dem Rauchen ... Tut mir leid, anders komme ich dem Stress häufig nicht bei." Erinnerungsfetzen durchströmen mein Gehirn und ich beziehe schmerzhaft das Gesicht. "Sie helfen mir, Dinge zu vergessen, die schon lange abgeschlossen sein sollten." Ich schlucke und zwinge mich gleichzeitig, die Erinnerungen loszulassen, die mein Bewusstsein immer wieder an die Oberfläche reißt. "Ich sollte mich nicht so sehr beschweren, das macht nur Bluthochdruck." Ich sehe kurz aus dem Fenster und dann wieder in ihre Augen. "Und Sport habe ich seit zwei Wochen nicht mehr gemacht. Nicht mal das kriege ich auf die Reihe. Tolles Talent, schätze ich mal." Fast angewidert verziehe ich die Lippen.

Emilia Brandon

"Ohh...., okay..., verstehe, dann wird es für dich nicht leicht gewesen sein einfach mal so in den Urlaub zu fahren" sagte ich. Ich könnte meine Schwester auch nicht alleine zurück lassen wenn sie gerade in Schwierigkeiten ist. Lysander muss wirklich in einer sehr gehobenen Familie aufgewachsen sein wenn er sogar einen Helfer in seiner Wohnung hat. Das währe echt cool wenn mir jemand jeden Tag Frühstück macht und die Wäsche wäscht. Bei uns zuhause gibt es eine geregelten Plan wo jeder seine Aufgaben hat. Müll raus tragen, Wäsche waschen,kochen und putzen sind immer gerecht aufgeteilt und jeder muss seine Aufgaben erledigen.
"Mann kann auch andere Sachen machen um mit dem Stress klar zu kommen, zum Beispiel Kraftsport" versuchte ich ihm einzureden. "Und wenn man nicht raucht ist das mit dem Sport auch viel einfacher." Ich weiß das es nicht einfach ist aber seitdem meine Großtante an Lungenkrebs gestorben ist bin ich sehr negativ eingestellt gegenüber Rauchern.

Lysander
Ich muss ein wenig lächeln. "Die Konzerte im Ausland sind für mich der Urlaub", erkläre ich schlicht und meine Lippen zucken.
Auf ihre Erklärung hin, dass man Kraftsport machen könne, schüttle ich den Kopf. "Ich könnte nie auf etwas einschlagen", stelle ich klar. "Lieber mache ich meinen eigenen Körper kaputt. Er ist es ja sowieso schon, und mein Hirn sowieso."

Emilia Brandon

"Okay, du bist wirklich ein Arbeitstier" lachte ich. Natürlich denkt er bei Kraftsport nur an Boxen " Kraftsport hat eigentlich nicht viel mit schlagen zu tun" erklärte ich ihm. "Unter Kraftsport meine ich eher Gwichte haben. Es muss nicht immer alles mit Gewalt zu tun haben" versuchte ich ihm klar zu machen. Lysander macht mir immer mehr Angst mit seinen Aussagen, das er so kaputt ist und ihm eh nicht mehr zu helfen sei. "Positives denken kann auch schon viel dazu beitragen, man kann nicht immer im negativen Leben" ich kann irgendwie die Ironie in meinen Worten hören, ich denke selbst zu oft an die negativen Sachen aber vielleicht kann ich ja anderen helfen.

Lysander
Ich zucke mit den Achseln. "Wenn du es so sehen willst", meine ich und sehe ihr kurz in die Augen. "Das hab ich schon mal versucht. Das bringt mich nur zur Erschöpfung, sonst nichts. Zu stupide." Ich seufze ein wenig und schüttle den Kopf. "Du kennst mich nicht. Deshalb denkst du wahrscheinlich, dass es eine gute Idee ist, mir so etwas zu sagen. Ich versage - in so vielen Dingen."

Alexandra Máiréad Ryan

"Hallo ich bin Alexandra Máiréad Ryan, aber nennt mich ruhig Lexi das machen eigentlich alle" stellte ich mich den anderen vor. Normalerweise redete ich nicht dazwischen wenn andere sich unterhielten, aber die Koversation die zwei von den drei Personen führten klang für mich eher nach Small Talk und daher wollte ich mir nur mal kurz vorstellen, bevor ich es vergessen würde. Sollte ich die beiden doch unterbrochen hatte tat es mir natürlich leid, da ich mich auch keinem aufdrängen wollte. Aber anhand der paar wenigen Gesprächsfetzen hatte ich das Gefühl das die beiden sich auch grade erst einander Vorgestellt hatten und sich noch nicht lange kannten. Ich würde mich wohl überraschen lassen was für einen Urlaub meine Eltern mir da gebucht hatten.

Lysander
Ich habe kaum ausgeredet, als sich die fremde Frau uns vorstellt.
Wir sollen sie Lexi nennen. "Guten Tag", grüße ich sie daher höflich. "Casséas mein Name, Lysander. Ich werde lieber bei meinem ganzen Namen genannt." Ich sehe mich ein wenig im Raum um. "Wie ein Hotel sieht das ja eher weniger aus", stelle ich fest und zucke ratlos mit den Achseln.
Na, wie Vater das wohl in die Wege geleitet hat. So ganz traue ich ihm ja nicht, dass er es irgendwo gewonnen hat - und dann verhindert ist. Und dann hätte er auch Jillian fragen können, die hätte sich sicher mehr gefreut.
"Ich möchte ja nicht zu unhöflich sein, aber dass man uns hier einfach herum stehen lässt ... Ich hätte auch stattdessen arbeiten können." An dem alten Stück, das wir wieder in den Pool unserer Stücke aufnehmen, zum Beispiel. Das ist bei mir sehr eingerostet, da habe ich noch einiges an Arbeit nötig.
Vorausgesetzt, es gibt hier ein Klavier. Das kann natürlich sein, dass sie hier keins haben, dann habe ich ein Problem - keins meiner Lieder ist am Keyboard zu üben. "Viel zu tun für mich." Meine Finger zucken und ich fahre mir unruhig durch die Haare.
Nichtstun ist nicht angenehm für mich.